Sumpftour – the race – Die Entscheidung

Endlich, nach x-mal testen, feinschleifen, genaues austüftlen der optimalesten Kurventechnik, unzähligen Montagabendtrainings mit ebenfalls sozial wichtigen Diskussionen vieler Berner OL-Läufer war es heute Abend soweit, die Spekulationen um was möglich wäre wenn und wie schnell es wirklich ginge falls in Topform usw. hatten ein Ende. Die Legendäre Sumpftour (anno 1969, nach mündlicher Überlieferung) wurde zum ersten Mal rennmässig absolviert.

b.z. Endlich, nach x-mal testen, feinschleifen, genaues austüftlen der optimalesten Kurventechnik, unzähligen Montagabendtrainings mit ebenfalls sozial wichtigen Diskussionen vieler Berner OL-Läufer war es heute Abend soweit, die Spekulationen um was möglich wäre wenn und wie schnell es wirklich ginge falls in Topform usw. hatten ein Ende. Die Legendäre Sumpftour (anno 1969, nach mündlicher Überlieferung) wurde zum ersten Mal rennmässig absolviert.

Eigentlich müsste man fast sagen DER EVENT im 2009 schlechthin. Alles andere bis heute war nur Training und Vorgeplänkel für die Herausforderung im 2009. Es stellte sich eigentlich nicht einmal die Frage, ob der alte Rekord von 54:35 aus der Frühzeit gebrochen würde oder nicht, sondern nur was möglich ist über die 13.020km und 215m ­ und ob der Stefan Zingg aus Wabern den Rekord behalten und verteidigen könnte? Die Konkurrenz welche sich aufstellte und die  der Herausforderung zu stellen wagte, war nicht ganz so gross wie auch schon, dafür hochkarätig wie kaum einmal zu vor in der langen Geschichte und Tradition der Sumptour. Neben dem aktuellen Rekordhalter stand ebenfalls der unverwüstliche und im Herbst auf der Sumpftour immer mit Schocker-Zeiten aufwartende Lasse–the Schocker-Brönimann an der Startlinie. Dazu der unverwüstliche und neu ins Länggassquartier gezogene und deshalb noch ohne grosse regionale Erfahrung, aber die aktuelle Weltnummer 1 aus Thurgenia Chlöde–Kenenisa-Hubmann. Gleich daneben gesellte sich der extra am letzten Montag noch probehalber das erste Mal gelaufene und hochdotierte Domi-the 30min Pacemaker-Koch mit dem klaren Auftrag die ersten 30min so anzugehen, dass 30min über 30min erreicht werden und der Rekord auf jeden Fall geknackt wird. Zu guter letzt wagte sich auch noch einer der erfahrensten Hasen im Feld und wohl unzählige Trainingsstunden mehr Erfahrung und alles optimierer auf der Sumpftour Biit-the Dieselmotor-Zimmermann an die Herausforderung.

Wie sie sehen, das Rennen bot Spannung pur und niemand konnte wirklich vorausahnen, wer letztlich als erster wieder zurück beim Neufeld sein sollte.

Schliesslich fiel pünktlich um 18:15 der Startschuss und das illustre Feld stürmte los in Richtung Autobahnbrücke. Einen denkbar schlechten Start erwischte dabei Routinier Biit, da er bereits ennet der Brücke das Erste von Zweimal die Schuhe binden musst und durch die folgenden beiden Aufholjagden wichtige Energie liegen liess für den Finish. Nichts desto trotz erreichte das Feld noch einigermassen geschlossen die Neubrücke bei der Aara Bern, obwohl Pacemaker Domi im Down-Hill bereits mächtig auf die Hube drückte. Beim anschliessenden Aufstieg über die hundert Stufen hoch in Stuckihus spaltete sich das Feld bereits ein erstes Mal etwas auf. Der Pacemaker machte seine Sache gut und Lars hatte etwas Mühe dieses Tempo mitzugehen, da er vergass sein Tablettli zu Schlucken, das seinen Magen kontrolliert. Biit war dabei schon mit seiner zweiten Aufholjagd wegen eines Schuhbändels beschäftigt. Einzig Kenenisa Chlöde vermochte locker die Pace zu halten im Stutz. Oben auf der Fläche schloss sich die Hauptgruppe jedoch wieder mehr oder weniger zusammen. Den heiklen Punkt, die einzigen 50m welche nicht zu 200% definiert sind und bis heute Grund zu schwerwiegenden Diskussionen liefern, wurde mit rund 16:45min genau im Fahrplan und bereits ziemlich auf Rekordkurs passiert.

In der kurzen Steigung hinauf zum Futterkrippenkulminationspunkt spaltete sich dann unter dem Tempodiktat des Pacemakers die Spitzengruppe langsam etwas auseinander, es war jedoch noch längst keine Vorentscheidung gefallen. Auf der Brücke durch den Sumpf fühlte man dann deutlich, dass Domi für die letzen 5min seines Auftrags noch einmal mächtig aufs Pedal drückte um so die geforderten 30min exakt bei 30min  erreichen zu können. Da hatte man bereits wieder Alpenblick und war auf dem Rückweg Richtung Süden. Kurz nach getaner Arbeit fiel das Tempo vorne an der Spitze etwas zusammen und Chlödie liess sich etwas zurück fallen zu seinen beiden Verfolgern, während der Domi gleich etwas den Anschluss verpasste. Auf der folgenden längeren Passage hinüber zum Schulhaus und hinunter zum Kreisel über die neue Treppe war Routinier und Techniker Biit ohne Bee am Start in einem Hoch und konnte das Tempodiktat etwas übernehmen. In dieser Konstellation ging es dann auch über die Hohe Brücke und langsam gegen das Pièce de resitance den harten Schlussaufstieg zu. Anfangs fühlte sich Biit noch ziemlich gut und war optimistisch die Sache zu seinen Gunsten entscheiden zu können, immer im Wissen, dass Kenenisa Hubmann ohne wirkliche lokal und regional Kenntnisse, sowieso nicht angreifen könnte und Steff doch schon eine kleine Lücke hatte aufreissen lassen müssen. Ungefähr in der Mitte des Schlussstutzes wurde dann aber klar, wieso Steff –the strong finisher- bis heute der Rekordhalter war. Mit einer fulminanten Aufholjagd und einem noch bemerkenswerteren Angriff gerade darauf hin, fiel eine erste grössere Vorentscheidung. Biit vermochte die Pace nicht mehr zu halten und konnte die Lücke bis ins Ziel nie mehr ganz schliessen. Steff und Chlöde zogen gnadenlos durch und machten die Sache unter sich aus. Weil Chlöde bis am Schluss nicht wusste wo das Originale genau durchgeht erhielt er niemals eine Chance richtig anzugreifen. So kam es wie es kommen musste…..es gab eine spektakulären ex-aequo Ziel-Foto-Finish- Sieg von Steff und Chlöde. Der offizielle Zeitnehmer war Lars–the Schocker-Brönimann, welcher leider das Rennen nach kurzer Zeit aufgeben musste aufgrund von grösseren Magenproblemen.

Es fragt sich nun eigentlich nur noch und das scheint ja sowieso das einzig interessante zu sein, was ist möglich?

Die Zeit wurde bei exakten und per Handstoppuhr gemessenen, sagenhaften und wirklich schwer verbesserbaren und  ganz knappe die magische Grenze sprengenden 49:35min gestoppt. Eine unverbesserliche neue Rekordzeit und damit auch die ersten Sieger des schon bei seiner ersten, weil unglaublichen Vorgeschichte, legendären Sumptour- the Race-Events wurden Steff Zingg und Chlöde Hubmann.

Stefan Zingg im Höhenflug. Nach der White Bull Championship gewann er auch das «sumpftour – the race»

Fazit:

Wo sind sie alle geblieben, die jungen wilden und Herausforderer der alten Hasen? Waren sie einfach zu weich oder ist die Sumptour wirklich zu tough? Wir sind gespannt auf die Entwicklung und prophezeien ein hartes Stück Arbeit um auf der Sumptour –The Legend- einen neuen unverbesserlichen Rekord aufzustellen. Nächster Versuch ??? Jeden Montag um 18:15 Garderobe im ISPW Neufeld bietet sich eine neue Chance die unglaublichen 49:35 zu knacken. Als Hilfsmittel die exakte und streng reglementierte Streckenführung, damit du schon mal trainieren gehen kannst.

Rangliste 7.10.09 und All time best Results

Verhältnisse:

Angenehm warm, super schöner Abend und trockene Strecke. Optimale Laufbedingungen. Ca. 20°C , 13.020km und 215m Steigung

1. Steff Zingg 49:35

1. Chlöde Hubmann 49:35

3. Biit Zimmermann 49:59

4. Domi Koch 53:02

5. Lars Brönimann dnf