Swiss O Gala Party

In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand in Olten die legendäre Swiss O Gala Party statt. Organisiert wurde dieser Spass von den lustigen Mädchen und Buben vom Stuetz.be (ja, das sind wir..!). Eine kurze Auflistung soll denjenigen, welche nicht anwesend sein konnten, oder sich aus irgendwelchen Gründen nicht mehr an das Geschehene erinnern können (Alzheimer, Verdrängung, harter Schlag auf den Kopf erhalten (durch einen Amboss oder ähnliches)… Andere Gründe welche zu Erinnerungsschwierigkeiten führen könnten fallen mir zur Zeit nicht ein), eine Zusammenfassung des Abends liefern. Ich danke meinem Freund Ferdinand für nachfolgende Geschichte!

Hallo liebe Stuetz.ler und Lesefreunde, gerne möchte ich mich vorstellen und von meinem Abend berichten. Mein Name ist Ferdinand Feldschlösschen, ich bin nur ein paar Monate alt und doch habe ich meine besten Tage schon hinter mir. Heute fühle ich mich nur noch leer und unbrauchbar. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke gab es da einige Highlights, aber auch viele Enttäuschungen und Rückschläge. Alles begann vor drei Monaten, als mir in Rheinfelden das Lebenselixier eingehaucht wurde. Aufgewachsen bin ich in einer reichen Familie (habe meine Kindheit in einem Schloss verbracht), zusammen mit tausenden Brüdern und Schwestern. Nein, natürlich kannte ich nicht alle persönlich, um ehrlich zu sein kannte ich vor allem 23 meiner Brüder, mit denen ich viel Zeit im „Kasten“ (von manchen auch als „Harassen“ bezeichnet) verbrachte. Von meinen Schwestern kann ich nicht viel berichten, gesehen hab ich sie nur von weitem. Sie sind heller als ich und nennen sich „Eve“, aber dies nur der Vollständigkeit halber. Im reifen alter von einem Monat verliess ich, zusammen mit meinen 23 Kastenbrüder und vielen anderen Kasten (ja, auch wir haben, wie die Inder, ein Kastensystem), das Schloss in Rheinfelden um die Welt zu entdecken. Die geplante Reise war jedoch kürzer als gedacht, mit nur zwei Stopps und keinem einzigen Auslandsbesuch (ok, böse Zungen behaupten Rheinfelden gehöre wie die meisten Ortschaften des Fricktals eigentlich schon zu Deutschland…). Der erste Stopp war in einem Gebäude in Olten, weit weniger herrschaftlich als das Schloss und auch sonst gefiel es mir dort nicht gut. Wie das Gebäude hiess, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber der ausufernde Rassismus an jenem Ort wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Ausgestellt wie die Tiere im Zoo mussten wir eng beieinander ausharren. Verkauft wurden wir als ob wir Sklaven wären, wobei beim Kauf nur auf die „Etikette“ und Hautfarbe geachtet wurde. Dennoch hatten ich und meine Brüder Glück im Unglück. Einerseits weil wir nur für kurze Zeit an diesem Ort bleiben mussten und andererseits weil wir, im Gegensatz zu vielen unserer Artgenossen, nicht an einen Mann, sondern an eine Frau verkauft wurden. Sie ist jung, hübsch, hat blondes Haar und hört auf den Namen Carmen. Sie führte uns zu einem neuen Fleckchen Erde, ebenfalls in Olten, den man Provisorium 8 nennt. Kaum angekommen wurden wir aus unserem Kasten gehoben und an einen kleinen, kühlen Ort gebracht. Nun, meine Freunde geschah etwas sonderbares. Von Zeit zu Zeit wurde die Türe unseres neuen Zuhauses geöffnet, erst ganz banal um weitere Artgenossen bei uns anzusiedeln, später dann, um jeden von uns, meist einzeln, wieder von diesem Ort wegzuführen. Immer wenn die Tür offen stand, konnte ich einen kurzen Blick auf die Umwelt erhaschen. Glücklicherweise führte ich Protokoll, sodass ich euch meine Beobachtungen kurz vorstellen kann:

20 Uhr, die Tür wird ein erstes Mal geöffnet. Nur wenige Menschen stehen im Raum (es dürften etwa 9 sein). Sie verschieben Dinge, kleben Papier an die Wand und hören Musik dazu.

20.30 Uhr, die ersten meiner Artgenossen werden nach draussen getragen, von jungen Leuten, die den Geruch von Pizza auf sich tragen.

22.00 Uhr, die jungen Leute benehmen sich komisch. Erst frag ich mich warum einige „oben ohne“ herumlaufen, erst später bemerke ich, dass sie sich am verkleiden sind.

23.00 Uhr, noch immer nur wenige Leute, ein paar mehr noch als vor einer Stunde, das Licht ist ausgegangen, nervöse Stimmung verbreitet sich.

23.20 Uhr, plötzlich viele Leute. Hektisches Treiben. Zwei gutaussehende Männer (der eine mit engelhaftem, lockigem Haar, der andere wurde nach einem zweitrangigen Buchstaben des Alphabets benannt) und eine Frau (ich könnte schwören sie hiess Bill!) öffneten nun abwechslungsweise die Türe zu unserem Reich und entführten ein paar Artgenossen.

23.35 Uhr, alles schreit nach „Münz“!

23.45 Uhr, mein Bruder ruft mich an, erzählt dass er an einem anderen Ort ist, wo sich ähnliches abspielt. Wo genau weiss ich nicht. Er sagte nur: „ich bin in einem anderen Zimmer, mann“. Seinen Ausführungen zufolge zinggten (rheinfeldisch für zanken) sich aber auch dort Leute um meine erfrischenden Brüder und Schwestern..

0.30 Uhr, ein Gespräch eines Menschen dringt zu meinen Ohren, er ist völlig aufgebracht und bröckelt seinem Gesprächspartner folgenden Satz ins Gesicht: „Hanna voll eis ufd Chlöde becho!“ worauf sein Gesprächspartner zurück lallte: „gar kan nette Geste!“… Warum ich mich daran erinnere? DoMimi also völlig überfragt!

1.45 Uhr, das früher beschriebene hübsche blonde Mädchen öffnet die Tür, daneben eine weitere interessante Erscheinung, sie erinnert mich an einen Erzengel (wenigstens vom Namen her)

1.55 Uhr, mein Bruder ruft mich wyder an, erzählt von einem schönen Kleid und von ein paar Bettlern (Anm. Der Redaktion: Ok, der war schlecht)

2.45 Uhr, die Stimmung ist auf dem Mäxumum, die Erde bebbite und die Leute philippten völlig aus! (Anm. d. R. Sorry Chruge, du passt namentlich einfach nicht in diesen Satz, dafür erwähne ich dich jetzt noch dreimal extra: Chruge, Chruge, Chruge)

3.00 Uhr, der Abend verläuft noch immer ausgelassen aber rahelativ friedelich, was bei so kompetenten Türstehern nicht weiter erstaunlich ist: der eine hat eine enorme Ausstrahlung und atemberaubende Lebenserfahrung, der andere war Tom.

Dann plötzlich spürte ich einen Griff um meinen Hals, der Kopf wurde mir abgerissen und mein Innerstes aus mir gesogen. Das Fest war zu ende! Flasche leer, ich habe fertig!

Zum Schluss aber noch ganz ernsthaft: Vielen Dank an Carmen, Rahel, Bebbi und Phil für den geleisteten Einsatz! So macht es Spass zu helfen!

(Kleiner Tipp für Bebbi: Ferdinand ist eine Bierflasche…)