SOLA Sieg! Der Bericht!

Lesen Sie hier den Hintergrundbericht! Unser Motto: Fakten, Fakten, Fakten.

Der 8. Mai 2010, ein Datum welches so manchem Zürcher noch einige Zeit im Gedächtnis haften bleiben wird. Zwar ist es keine Seltenheit, dass jeweils zu Beginn des Wonnemonats Mai die Nachricht „Züri brännt“ die Runde macht. Desweiteren ist es auch keine Seltenheit, dass diese, oft negativ behaftete, Aussage durch das auffällige Verhalten junger Rebellen hervorgerufen wird. An diesem zur Stunde bereits als legendär verschrienen 8. Mai war jedoch vieles anders (lang lebe Anders!) als gewohnt! Die jungen Rebellen waren weder schwarz vermummt, noch gewalttätig. Gebrannt hat Zürich trotzdem, wie ihr (die dem Anlass fernblieben, beziehungsweise fernbleiben mussten) der literarischen Koproduktion von Beat „ich-lasse(hat nichts mit Lars zu tun)-meine-Gegner-nicht-aufschliessen“ Roth und Jonas „mit-Mützenträgern-habe-ich-kein-Erbarmen“ Merz entnehmen könnt.

Der Plan die SOLA zu gewinnen: Von langer Hand wurde er vorbereit, sehnsüchtig wurde er herbei ersehnt, vieles wurde diesem Ziel untergeordnet. Gestern war es nun endlich soweit, dass der SOLA unser Stempel aufgedrückt werden konnte. Aber alles der Reihe nach…

Etwas mehr als dreizehn Jahre sind seit dem 3. Mai 1997 schon ins Land gezogen, seit dem Tag an dem das legendäre und mindestens 100 Kilo schwere SOLA-Dalahäst das letzte Mal in die Stallungen der Bundeshauptstadt entführt werden konnte. Die Zuchtversuche der Stallmeister der Wolei-Trotter-Zucht waren aber nicht mehr erfolgreich und so konnten im folgenden Mai keine Fohlen in die Stallungen zurückgeführt werden. Es kam noch schlimmer: Die Stute wurde am 9. Mai 1998 in den Osten verschleppt und hat seither 12 Jahre lang fernab von berner Boden 168 Fohlen ausgetragen.

Jahrelang züchteten und trainierten die Oberstallmeister Hulliger und Schütz eine neue Generation Stallburschen und –Mädchen heran.  Oft wurde ihnen vor oder nach harten Einheiten der Mythos des SOLA-Sieges eingeimpft. So war die Hoffnung gross als im Jahre 2007 ein erster Anlauf unternommen wurde das Gestüt wieder um die edle Stute zu erweitern. Sowohl in dem Team das diesen Versuch wagte wie auch jenem des folgenden Versuchs blieb aber der ganz grosse Erfolg verwehrt und es konnten jeweils nur vierzehn junge Fohlen zurück nach Bern gebracht werden. Man zog sich in der Folge erneut für zwei Jahre zurück um das Erreichen des grossen Ziels noch intensiver zu planen und bei einem neuen Versuch nichts mehr dem Zufall zu überlassen.

Frühzeitig wurden Jahrespläne erstellt und das Training spezifisch auf diesen Saisonhöhepunkt hin ausgerichtet. Die jüngsten im Team steigerten ein weiteres Mal ihre Trainingsumfänge und die arrivierten Routiniers machten sich daran ihre müde gewordenen Knochen vielleicht ein letztes Mal in  Schwung zu bringen. Im Vorfeld deuteten verschiedene Pressemitteilungen an, das mit dem geschickt zusammengestellten Team von Coach und Mäzen Stefan „Gigi“  Lombriser (ursprünglich geplante Funktion: Spielertrainer (oder Läufertrainer)) durchaus zu rechnen ist.

So nimmt Carmen Carmelita Minder am frühen Morgen des 8. 5. 2010 die erste von vierzehn Strecken der 116 Kilometer langen SOLA 2010, als deren Preis die edle Dalastute ausgesetzt ist, unter ihre Stallstiefel. Gefolgt von David  Helge Schneider der einen mehr als nur valablen Ersatz für Jonas Jönppel Mathys, unserem neuen grössten Fan, darstellte.  Den Uetliberg erklimmt noch etwas hinter der Spitze Christoph Ratzky Rathgeb der von Christian Al Hohl abgelöst wird um ebendieser  Spitze nachzujagen. Fernab der grossen Zuschauermassen liefert Emmentaler Resu Anders Holmberg ein phantastisches Rennen ab und macht zwei Minuten auf die Führenden gut. Beat Biit Zimmermann übernimmt in der Folge das erste Mal die Führung, die das Team, es sei vorweggenommen, nie mehr abgeben wird. Stefan Steff Zingg kann so nach der Hälfte der Strecke mit 2:18 als Führender am Irchel einlaufen. Coach Stefan Bebbi Lombriser hat zu dieser Zeit wohl bereits so viel telefoniert und so manche sms geschrieben wie in seinem bisherigen Leben zusammen….

Kann das Team diese Vorlage umsetzten und den angestrebten Sieg erreichen? Gerüchte die sich im Verlaufe des Tages um das Team zu verdichten beginnen können Zweifel aufkommen lassen; „…mindestens die Hälfte des Teams ist in der Nacht vor dem Rennen an wilder Party gesichtet worden…“, „ …Teammitglied trinkt bereits vor dem Lauf Champagner…“, „ …Becher-Beats sind zu voll um den Erfolg zu ermöglichen…“, „…Mehrere oder zumindest eine Kröte soll das Team noch am Start haben…“. Zu hoffen bleibt dass mit dem Meisterschaftssieg des SCB die Berner Sieg-Impotenz endgültig überwunden werden konnte und dass das Team dank seiner grössten Stärke, nämlich der Lockerheit, mit diesem Vorsprung umzugehen weiss.

Jonas Joe Merz nimmt die zweite Streckenhälfte in Angriff um danach Sebastian Sepp Hägler ins Rennen zu schicken. Christine Chrigi Ruefer hat die nächsten Verfolgerteams „Brownsche Spaziergänger“ und die „SOLA-Challangers“  dicht auf den Fersen, kann aber immer noch in Führung liegend an  Gabriel Gabi Lombriser übergeben. Auch nach der netten Annette Kindschi liegt das Stuez.be Team immer noch in Führung. Allerdings ist der Vorsprung vom Morgen im Verlauf des Nachmittags auf 12 Sekunden zum 2. respektive 1 min 23 zum 3. Team geschmolzen. Es kündigt sich eine schier unaushaltbar spannende Schlussphase an. Die vielen unbeantworteten Anrufe auf Beat Bee Roths Handy vor dessen 13. Strecke zeugen von der riesengrossen Anspannung unter welchem die wartenden Teammitglieder stehen.

Und tatsächlich, im Zielbereich bei der Uni Irchel hatte sich mittlerweile das gesamte Team versammelt. Die Spannung war greifbar, gespannt wurde auf die Berichterstattung des Speakers gewartet. Dann endlich eine Nachricht von der Strecke: Beat Bee Roth war gut vom Start weggekommen, getragen von den sich dicht an die Strecke drängenden weiblichen Zuschauern flog er dem Gipfel der anfänglich zu bezwingenden Steigung entgegen, als wären die Gesetze der Schwerkraft für ihn nicht von Bedeutung gewesen. Ein Bild, bei dem die Alp d’Huez vor Neid erblassen würde! Sofort legte sich die Anspannung bei den Teamkollegen etwas, denn Bee ist für seine Stärke in den Gleiterpassagen, welche nach der Steigung folgten, bekannt (Bernhard Russi dazu: Das chad nur er!). Der Jubel war gross als die Nachricht die Zielarena erreichte, dass Lucky Luke Lombriser (ja, er zieht schneller als sein Schatten) mit weiterhin 12 Sekunden Vorsprung auf die Strecke geschickt wurde!

Dann geschah lange nichts. Von Zeit zu Zeit entdeckten die elf wartenden Freunde die Fahrradfahrer, welche die Spitzengruppe begleiteten. Leider stellte sich mehrmals heraus, dass es sich lediglich um Senioren in Begleitung ihres Rollators oder verwirrte Studenten handelte. Bis dann endlich Lucky Luke Lombriser am Horizont erschien! Der Jubel war grenzenlos, als wir realisierten, dass er seinen letzten verbliebenen Konkurrenten in der allerletzten Steigung abschütteln konnte, wie man es von ihm aus den vielen epischen Duellen mit den Daltons gewöhnt ist! Vom Speaker, der im Jubelgeschrei beinahe unterging war undeutlich der Ausruf „AAUUUS, AAUUUS, DIE SOLA IST AUS! STUETZ.BE IST SOLA WELTMEISTER“ zu vernehmen…

Überglücklich konnten die schnellen Stallburschen und –Mädchen (seit 1992 die schnellsten) anlässlich der Siegerehrung die edle Rote Stute, ein süsses pinkes Pony (die Taufe wird auf die grosse Gala verschoben), sowie 14 blutjunge, spritzige Fohlen in die Berner Stallungen überführen, womit die langen Bemühungen der Stallmeister Hulliger und Schütz ein erfolgreiches vorläufiges Ende gefunden haben.

Das ganze Team bedankt sich herzlich bei:

– Speakerteam und DJ der SOLA: Für die gute Berichterstattung und die geile Musik

– Stefan Bebbi Lombriser:  Für die Organisation, Koordination und das Bezahlen des Startgeldes

– Max: für die gute Unterstützung während der Vorbereitung in den letzten Stunden

– SOLA Challengers und Brownsche Spaziergänger : für den harten Fight

– Allen Fans zuhause und auf der Strecke: Ihr wart grossartig! Einfach wundervoll

– Den Oberstallmeistern für die jahrelange Betreuung

– Heidi für die Jahrelange Verpflegung nach der getanen Arbeit

Wie das Pferd nach der Party den Weg nach Bern gefunden hat ist noch unklar. Augenzeugen berichten jedoch, dass sie Lucky Luke Lombriser darauf sitzend nach Wetsten (Richtung Bern), dem Sonnenuntergang folgend, reiten sahen. Dazu soll er ein Lied gesungen haben, dessen Text etwa so ging: „I’m a poor lonesome cowboy, and a long way from home…“