«Ich bin sicherlich mehr der Macher und Denker, als der Mann der grossen Worte!»

Gurte-Gredi-Fredy traf Florian Schneider zum Interview!

Florian, du warst der erste Läufer, der sich für die Gurte Gredi angemeldet hat und das trotz riesigem Interesse und einem jeweils fast Zusammenbruch des Anmeldeportals! Wie hast du das geschafft?

Es ist für mich ein leichtes, da ich den Gründer und Betreiber des Anmeldeportals als Hauptsponsor habe, so kann ich steuern, wann ich wo auf der Liste zu finden bin – bei der Anmeldung, wie auch beim Resultat.

Das fällt dann leider etwas auf, wenn mal nicht diese Firma den Event organisiert resp. Die Auswertung / Anmeldung macht, dann sieht man mein wahres können…

Warum sind die Läufer aus der Region Thun die grössten Favoriten am Berner Hausberg?

Ich glaube, dass in Thun die Sauerstoffproduktion gehemmt wird, weil die Landschaft dort einfach so hammermässig ist.

Das Sprichwort: «mir bleibt bei diesem Anblick die Luft weg» stimmt in Thun. Da wir dann dort ohne Sauerstoff unsere täglichen Trainings absolvieren haben wir dann am Wettkampftag im Vergleich zu anderen halt einfach einen höheren Anteil an weissen und roten Blutkörpern. Andere nennen dies «Höhentraining» und müssen extrem weit in die Höhe – wir sind halt einfach in Thun.
Weiter ist es in Thun so, dass nur der schnellste Läufer die letzte Créme-Schnitte bekommt (die Lieferung kommt sehr selten bis so weit in die Schweiz hinein, oft drehen alle Lieferanten nach Bern um, weil M.K. aus Liebefeld einfach schon alles aufgegessen hat)…

Welches ist dein Lieblings- Streckenabschnitt?

Die Aussicht auf die vielen Fäns entlang des Abschnitts bei der Mittelstation ist für mich jedes Jahr wieder der Hammer!

Ich erinnere mich gut (und täglich) an den grossartigen Triumpf, als ich diesen Event gewinnen konnten – bereits damals waren die hunderte von Fans genau hier meine Motivationsspritze.
Ebenfalls gefällt mir halt auch die Aussicht auf so viele schöne Plätze entlang der gesamten Strecke – mich verbindet so vieles mit dem Gurten – sooo vieles….

Du bezeichnest dich als Hillking! Verspürst du damit mehr Druck an der Gurte Gredi?

Als Gewinner der Uphill-Champion Austragung in Thun bin ich sicherlich etwas unter Druck. Ja klar der Blonde aus Farni war da als Organisator nicht am Start, aber wer gewinnen will muss halt auch antreten…

Am GurteGredi sehe ich mich als König eher in der Aussenseiter-Rolle. Es gab ja bekanntlich in Europa auch mehrere Könige – ich sehe mich da mehr als König von Monaco…
Druck sollten eher die letztjährigen Top 3 Läufer verspüren…

Wenn du nicht gerade die Gurte Gredi am Rennen bist, was für weitere Attraktionen kannst du sonst noch auf dem Gurten empfehlen? 

Natürlich ist der Gurten (der PARK im Grünen) eine Atraktion für vieles. Zu meinen besten Jahren, als mir nach einem 30min Jogging nocht nicht alles weh tat und ich noch wirklich jung und naiv war (es ist schon so lange her), kannte ich den Gurten besser als mein Schlafzimmer. Der Gurte bietet sich gerade für junge verliebte oder noch nicht verliebte an. Wer bei einer kühlen Herbst-Brise auf dem Bänkli beim Ostsignal sitzt, die Angebetete neben sich, der wird spätestens dann all seine Hemmung verlieren und (wie Fabienne Louvres es schon sang) «hemmigslo liebe»! 

Als weitere Atraktion bietet sich das Eichhörnchen-Beobachten sehr an – dazu ein Kaffi-Lutz und mit dem Schlitten den Berg runter sausen!

Ist für dich unser Motto «Ueche zum Chueche» ein zusätzlicher Anreiz? 

Meine Ernährungsberaterin (S.J. aus Liebefeld) erlaubt mir ausdrücklich an diesem Tag so viel Chueche zu essen, wie ich will.
Sonst muss ich immer verzichten – darum JAWOHL, mein Ziel ist es 3’000 kcal zu verbrennen und auch durch Kuchen wieder rein zu bekommen

Du bist als Mann der Taten und nicht der Worte bekannt – würdest du sagen, der Gurte Gredi passt in deine Lebensphilosophie?

Ich bin sicherlich mehr der Macher und Denker, als der Mann der grossen Worte. 
Da passt mir diese Veranstaltung sehr – hier wird kein grosses Tamtam gemacht und ohne viele Worte wird ein riesen Event auf die Beine gestellt.
Ich bin immer beeindruckt, wie weit auf der Welt der Gurte Gredi bekannt ist und wie wenig Werbung dafür gemacht wird. 
Die Organisatoren verstehen ihren Job sehr gut und fokussieren sich auf ein technisch hervorragendes Rennen und perfekte Organisation.
Schnick Schnack wie grosse Ankündigungen, pompöse Interviews oder Videos werden bewusst weg gelassen – da könnten sich die Organisatoren vom Boston Marathon oder ähnlichem eine Scheibe abschneiden.

Der Gurte Gredi bietet eine tolle Vorbereitung auf die neuen Weltcup-Disziplinen im Orientierungslauf, was sagst du hierzu?

In der Tat – Die neue OL Weltcup-Form unterscheidet sich keineswegs vom Gurte-Gredi. Dort geht es ja auch um genau diese Komponente: möglichst als erster im Ziel zu sein und den Läufer vor sich überholen.
Um aber etwas Wettkampfspezifischer zu sein, könnte man doch allen am Start noch eine gerollte Karte abgeben, welche im Ziel wieder deponiert werden muss.
(natürlich muss man diese Karte nicht anschauen unterwegs)…

Danke für diese tollen Antworten, wir freuen uns sehr, dich am Gurte Gredi begrüssen zu können.

Ich freue mich sehr und hoffe, dass meine Beine mich den Berg hinauf tragen können

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